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Uni Brennt
Saturday, August 02, 2008
Ode an Wien: Wo selbst der Tod süß schmeckt!
Was macht eine Stadt aus?
Was ist ihr Charakter?
...und wie kann man diesen feststellen und wie wird er weiter gegeben?
Wien, meine Heimatstadt, war und ist für mich zwei Dinge.
Lebensfroh und morbid
...und das mag ich so, und nicht anders!
Ist das der Grund wieso Wien so ist, und nicht anders?
Weil ich diese Identität reproduziere, pflege und liebe?
Entsteht in jenem Moment der Charakter und Identität einer Stadt?
Vor ein paar Wochen, habe ich die Freundin meines besten Freundes, welche aus Taiwan stammt, Wien zeigen dürfen.
Aus dieser Erfahrung, habe ich ein wenig über Wien gelernt, aber noch viel mehr über meine Beziehung zu Wien.
Ich als ein Mensch der viel seiner Kindheit außerhalb von Wien, u.a. in München, Deutschland allgemein, verbracht habe, habe mich immer als schlechten Wiener gesehen.
Aber ich kam im Laufe der letzten Wochen darauf, dass ich gar nicht großartig hier gelebt haben muss, um diese Stadt zu verstehen und zu lieben.
Ich muss einfach nur die Liebe für den Ruf, das Bild, das Klischee dieser Stadt haben.
Ich muss einfach nur ihre ethnische Vielfalt, ihre Morbidität und ihre Lebensfreude, sowie ihre Liebe zur Kunst und Musik lieben, und allen vorran ihrer freundschaftlichen, satirischen, gemütlichen Kultur, egal ob normales oder Adel Wienerisch sprechend.
Vielleicht projiziert jeder Bewohner, egal wo er her kommt ein paar Merkmale auf eine Stadt.
Dafür hat er aber immer nur ein paar Merkmale die er herausheben kann, weil wenn er alle Merkmale heraushebt, führt er es ad absurdum, da dann jene Stadt alle Charaktereigenschaften hat die es gibt, und das stimmt auch, aber wenn man dies macht, verdammt man die Stadt zur Normalität.
Um einer Stadt einen Charakter, eine Identität, zu geben, muss man ihr ein Klischee verpassen.
Identität ist somit immer ein Prozess der Verallgemeinerung, Pauschalierung, Abstempelung und Klischeeierung.
Also kann man sagen, ist es die Aufgabe der Dichter, einer Stadt ihren Charakter, in passende Worte zu fassen!
Deshalb muss man mit Liebe und Leidenschaft einer Stadt, seine persönlichen Klischees verpassen, und haucht dadurch ihr Leben und Charakter ein, egal ob es stimmt oder mit der allgemeinen Meinung übereinstimmt, hauptsache man liebt dass was man an der der Stadt gefunden hat (jene Pattern), und bereichert die Stadt damit.
Somit, bin ich stolz, meiner Geburtsstadt, das Klischee der neurotisch-morbid-satirischen, Gemütlichkeit verherrlichenden, Wein-süßen jugendlichen Walzer-Lebensfreude und Kultur zelebrierenden Charakter zu verpassen, gepaart mit der österreichischen selbstkritisch-satirischen Hass-Liebe.
Ich möchte es den tiefsinnigen, mit sich selbst zufriedenen, auch fürs kritische und satirische ausreichende, süßen, jugendlichen Walzer mit dem Tod nennen!
Mit Zukunftsweisender Kultur und Vielfalt, aber nie allzu überheblich, höchstens dekadent.
Vielleicht ist es sogar noch besser bezeichnet, als ein "süßer Walzer mit dem Frust".
Ein allzu liebenswerter Charakter.
In Wien ist selbst der Tod süß, nicht nur seine Mädchen, der Wein, der Kaiserschmarn und der Walzer!
Ach ich liebe diese Stadt, meine Heimat...
egal wieviele Städte ich in den Augenschein nehme, keine Stadt, außer ein paar wenige können diese Gefühle in mir wecken, wenn ich an ihre Gassen denke!
...sie ist einfach nur gmiadlich, diaf (im doppelten Sinn) und geil, bam! Fix, oida!
Wien is pflicht!
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