Uni Brennt

Friday, October 16, 2009

Das Österreich Paradox: Teil 2 - Ein Kabarett: Du bist (nicht?) "Österreich"! Du Narr(?)! Ein geniales Vorbild!


Ich muss zugeben ich kenne mich nicht so gut aus, was es so an "österreichischen" Kabarettisten gibt, nur halt die allgemein in den Medien gegenwertigen, von Stermann und Grissemann bis Qualtinger.

Aber einer ist mir heute zum ersten mal bewusst begegnet, dem ich unbedingt einen eigenen Eintrag zum "Österreich Paradox" widmen möchte (so neben bei, auf Ö1 kennengelernt).

Es ist ein Mensch mit dem Namen Georg Kreisler (kennengelernt durch sein Lied ...).


Was ich hier eigentlich nur als das "Österreich Paradox" identifizieren möchte ist, dass ich; als ein Mensch der an diesem fiktiv gebildeten, verzerrten, und gekrümmten Ort, namens Österreich und Wien geboren bin; einerseits beschämt und andererseits grantig bin, dass jemand der so sehr die lokalen Eigenheiten ("Fehler"), mit denen ich auch aufgewachsen, und erzogen (errorisiert) wurde, so sehr, und so gekonnt bespielt, pflegt und thematisiert, dass jene Person von diesem selben fiktiv gebildeten Körper, namens Österreich (welcher für sich all diese Eigenschaften ("Fehler") beansprucht und sich aufheftet), nicht gewertschätzt wird, und hier nicht willkommen geheißen wird; zumindest offiziell, über längere Zeit (siehe eigene Aussage).

Damit will ich ganz sicher nicht seine inbesitzname, und akkumulation seines Prestiges (, und den damit verbundenen Konkurrenz-Vorteil/-Besonderheit(/-Wunder) und Macht), ganz nach der individualistischen, Kategorie und Definitions orientierten, nationalistischen, monotheistisch, absoluten Landname-Tradition entsprechend; indem man sich anbiedert, und z.B. die Ö. Staatsbürgerschaft geben könnte, nur um das Österreichische Selbstbewusstsein, und Ego, ganz nach obrigen Sinn, aufzuputschen, und um sich behaupten und profilieren zu können, nur der Konkurrenz und somit Minderwertigkeitsprobleme zuliebe; und gar der abstoßenden Reinwaschung zuliebe, wie es Kreisler selber ausdrückt. ... (Denn man kann sich nicht Reinwaschen, man kann nur die Zukunft ändern, und das Gelernte, aus dem Fehler (und das ist noch zu schwach ausgedrückt), pflegen und in neue Gegebenheiten übersetzen.)


Georg Kreisler - Taubenvergiften

... Ganz im gegenteil, ich finde es so unglaublich wunderschön, dass jener Mensch noch immer ein US-Amerikaner ist, der von einer Stadt zur nächsten "wandert", und trotzdem das Thematisiert, zu dem er eine persönliche Verbindung (den Fehler/Fehlgeschichte (siehe oben beschriebene verachtende Behandlung ihm Gegenüber (von Anfang an))) hat!

Denn egal wo man lebt, egal welchen Nachweis man dafür hat, "Wiener" ist man (oder auch sonst irgend etwas anderes), wenn man den lokalen Fehler/Eigenheit/System/Körper/Töne und dessen zugehörige Stille, betont und thematisiert,... schlicht lebt und tanzt, und das persönliche zwischen den (Neuronen/) Akteuren, in unserer (/unsereN), dieser gemeinsamen Welt(en), den Menschen, also die Personalisation, bespielt!


Ich fühl mich nicht zu hause


Somit ein Danke von mir, für dieses geniale Vorbild!
Für dieses exzellente Beispiel und Vorbild, für die fruchtbar kritische zwispältige Persönlichkeit/Identität, welche ICH hier wieder entdecke, und als "Österreich" verstehe, begreife, bespiele, beschreibe, verbreite, identifiziere und lebe (errorisiere)!

Eine Persönlichkeit (~"Identität"/Fehler), welche "weder innen, noch außen" ist.

E
ine Persönlichkeit (Identität/Fehler) die ich hier identifiziere und dem Georg Kreisler aufdichte (sorry, für diesen Fehler), und somit als eine "österreichische" Persönlichkeit (Fehler/Identität) zuspreche, die im Kern ihres Charakters betont dass es kein Österreich(er) ist, sondern irgend etwas anderes, und trotzdem so schön zynisch "Österreich" ist.
Eine "österreichische" Persönlichkeit, die nicht in Österreich ist, sondern irgendwo anders, zwischen Zentraleuropa und den USA, und doch auch selbst DORT "Österreich" ist, bzw. dessen "österreichischen" Fehler und Eigenheit thematisiert, bespielt, verbreitet und lebt, und somit weder "Österreich" profiliert, noch reinwäscht, aber eine persönliche Thematisierung und Verbindung betont.

Somit ist eher, das Besondere an dieser Aufdichtung des "Österreich" Fehler(/)-Identität, dass dadurch all die Kritik betont werden kann, welche das Beschäftigen, mit dieser Persönlichkeit und Fehler (-Identität), namens "Österreich", und somit auch Themen wie Identität, Nationalismus, Erfolgs-Kultur, Konkurrenzdenken und Absolutheits-, Beweis-, polarisierenden Monolith-(monotheistisch, absoluten)-Kultur, provoziert, thematisiert und kritisiert. Samt einem guten zynisch, kritischen Schmäh (~Unschärfe).


Georg Kreisler - Kapitalistenlied


Das Betonen dieses Charakters und Persönlichkeit, der von mir "Österreich" zynisch liebevoll genannt wird, erscheint mir trotzdem haltbar und relevan.

Auch wenn ich damit vielleicht nichts anderes mache, als alle jene, welche nicht aus dem Konkurrenzdenken heraus kommen KÖNNEN, und ihn nationalisieren, sowie kommodifizieren, und (Landnehmen/)Aneignen wollen, um sich besser abzugrenzen und ihre, im Dilemma steckende, selbst zugeschriebene, verzerrte Identität, also Geschichte und Raum, aufzuputschen, ohne dabei einen wirklichen persönlichen Bezug ("Wirtschaft") aufzubauen, weil sie dann den Fehler (und den damit zusammenhängenden Tod), das Persönliche, also ihre vermeindliche Konkurrenz- und Beweis-"Unfähigkeit", nicht eingestehen und schätzen lernen müssen, und dadurch vermeindlich meinen, besser überleben zu können, in der vermeindlichen, kompetativen Anarchie der "natürlichen" Welt.
Also auch wenn ich genau diesen gleichen Fehler, nur geschickter und verwirrender anders mache, finde ich dieses Konzept wert hervorzuheben.

Nämlich um die ausschlaggebende persönliche Verbindung (welche dadurch betont wird, durch das eigene Beschäftigen, mit den Fehlern, und somit mit den Eigenschaften, eines (fiktiv zusammen-gekrümmten) Raumes), als zentrales Element, einer Persönlichkeit und Identität, zu postulieren.
Also nicht die (Fremd-)Zuschreibung; sondern die Beschäftigung, mit einem räumlich (verzerrend) aufgedichteten Fehler, den wir als "Identität" und eventuell "Star" und "Nation" glorifizierend bestimmen, ist der entscheidende Faktor, einer Persönlichkeit ("Identität") (und somit "Österreich", und dessen Konzept, Kritik und ganz richtige Abweisung), und welche dadurch diese identifizieren, bzw. räumlich (fehler-)relevant zuordnen kann.
Also die persönliche Bezugname (persönliche Krümmung/Verbindung des Raumes), beschrieben durch dieses Vorbild (Kreisler) des "Österreich", hebelt die Bedeutung der Nation aus, und betont stattdessen ihre Bürger und ihre persönlichen interdependenten Bezüge (, also "Freundschaften").
Somit...



Georg Kreisler - (Wie schön wäre) Wien ohne Wiener


... weder innen, noch außen!
...
... das "Österreich" Paradox! ...
... jeder Mensch ist "Österreich"!
Das Beleidigende, an dieser Aussage, und das dadurch resultiernde Beschäftigen mit Österreich, und dem Abweisen dieser Zuschreibung, und Argumentation wieso diese Zuschreibung nicht erstrebenswert ist, macht jenen Menschen zum "Österreich"!
Anders als jene, denen das schlicht weg wurscht ist (egal ob Wiener- oder Frankfurter-Wurst)!
Habidere! Küss die Hand!


PS: Ich persönlich schreib ja lieber die eigene Rechtschreib-Kreation: "Havidere".
Denn die hat so einen nicht-deutschen, sondern slawisch, semitischen Misch-Charakter, und entspricht meiner Meinung nach eher dem Charakter und Aussprache des Wiener(ischen), und somit seiner Identität und Fehler.


Georg Kreisler - Wir sind alle Terroristen



Art, Comedy – Georg Kreisler, “Und immer wieder Tauben vergiften”



Was für ein geniales Vorbild: "Ich bin ein Narr, weil ich weis das ich einer bin!"



Empfehlung: Ähnlich liebenswerter Landeskollege ist George Carlin.

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